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Buchempfehlungen von Leserinnen und Lesern

Empfohlen von der Bibliothek Kleinmachnow

Kim Hye-Jin: Die Tochter

Mutter und Tochter leben in Seoul, Südkorea und es steht viel Ungesagtes zwischen ihnen. Die Homosexualität ihrer Tochter ist ein kaum hinzunehmender Tabubruch für die Mutter. Doch langsam wachsen auch in der Mutter Zweifel am vermeintlich hinzunehmenden "Lauf der Dinge". Mit großer Sensibilität und sanfter Wucht werden Ängste einer Generation ergründet, die sich dem selbst bestimmten Leben ihrer Kinder stur in den Weg stellt. Ein notwendiger Roman über die Enge und Starrheit von Tradition und die Möglichkeit zum Wandel. Es werden Themen wie queere Liebe, Generationskonflikte, Emanzipation und Altersarmut angesprochen.

   

Empfohlen von Samuel Schlicht

Sylvain Tesson: Auf versunken Pfaden

Erst der Tod der Mutter, dann ein unachtsamer Sturz mit schweren Folgen stellen das Leben von Sylvain Tesson auf den Kopf. Aber anstelle einer Reha entschließt sich der écrivain-voyageur für eine Reise quer durch Frankreich. Leicht bepackt macht er sich von der Grenze zu Italien auf in Richtung Atlantikküste…

Die schonungslos ehrliche, autobiografische Reiseerzählung ist genau das, was man sich von der Gattung erwartet, bleibt nicht im Banalen hängen, sondern erzählt oft von einer inneren Welt, den Zusammenhängen zwischen Landschaft, Gefühlen und Gesellschaft und den unerwarteten Begegnungen mit anderen Menschen. Wer das rurale Frankreich mag, wird Tesson lieben!

   

Buchtipp der Bibliothek Kleinmachnow

Gerald Klamer: Der Waldwanderer - 6000 Kilometer durch Deutschland - was wir jetzt für unsere Wälder tun können

Das Buch des Ex-Forstbeamten zu lesen ist wie einer Bergwaldprojektlegende zuzuhören, die in den letzten Jahren an allen Projektorten arbeitete. Klamer begegnet auf seiner Wanderung naturnah denkenden und zu Wort kommenden Forstakteuren und Projektpartnern des Bergwaldprojekts und streift durch dessen Einsatzgebiete. Ebenfalls werden nicht nur Probleme angesprochen, sondern auch Lösungen aufgezeigt. Das Buch motiviert, sich wandernd Wälder selbst zu erschließen. Dazu tragen auch die vielen beschriebenen Draußen-Sein-Erfahrungen und Übernachtungen bei.

   

Graphic Novel: Die alten Knacker; Szenario: Wilfrid Lupano, Zeichnung: Paul Cauuet, Übersetzung: Tanja Krämling

Empfohlen von Michael Gillitzer (Vorlesepate und Leiter des "Spieleabends für Große" im Philantow Familienzentrum Teltow)

Eine mich überraschende Graphic Novel, deren Hauptdarsteller in meinem Alter sind, liebevoll gezeichnet (im doppelten Sinn) mit ihren über das Leben gepflegten oder erworbenen Macken, teils mit einer gewissen Widerborstigkeit gesegnet, die aber auch intensiv und von Herzen sich, ihren Nachkommen und dem Leben zugewandt sind. Ein Lesespaß für alte Junggebliebene, Altlinke, Boomer und FFF-Anhänger, also für alle Generationen; präzise beobachtet und in treffende Bilder und intelligente Dialoge gesetzt, unterstützt von feinem Humor.

Was mich besonders in den Bann gezogen hat, sind die rückblickende Besichtigung des bisher gelebten Lebens der Drei und die Thematisierung der Verantwortung für die (nach)kommenden Generationen. Das alles mit Augenzwinkern und nicht ohne Humor. Fazit: Empfehlenswert – auch für Menschen, die bisher Graphic Novels eher durch "Asterix" oder "Lucky Luke" kennen gelernt haben!

   

Empfohlen von Rosalie Demers, Bibliotheksmitarbeiterin

Angeline Boulley: Firekeeper’s daughter

Ein unglaubliches Debüt mit einer rauen, nuancierten und fesselnden Handlung. Das Buch wurde mir empfohlen und das ungewöhnliche Cover hat mich sofort in seinen Bahnen gezogen. Ich bin blind reingegangen und wurde schnell überrascht und überwältigt. Wegen des rasanten Erzähltempos ist eine Zusammenfassung ohne Spoiler kaum möglich. Also Vorsicht: Die junge Protagonistin wird in eine gefährliche FBI-Untersuchung verwickelt. Diese vertieft die Risse die in ihre Welt gewaltig doch nur, wenn sie am Rande des Abgrunds steht kann sie sich, ihre Freunde und ihrer Familie Gerechtigkeit verschaffen. Schamlos spannend…

 

   

Empfohlen von Bibijana Münch-Sgodda

Mareike Fallwickl: Die Wut die bleibt

Ein Roman über die Last, die auf den Frauen abgeladen wird, und das Aufbegehren: radikal und wachrüttelnd. Helene, Mutter von drei Kindern, steht beim Abendessen auf, geht zum Balkon und stürzt sich ohne ein Wort in den Tod. Die Familie ist im Schockzustand. Plötzlich fehlt ihnen alles, was sie bisher zusammengehalten hat: Liebe, Fürsorge, Sicherheit.
Drei Frauen: Die eine entzieht sich dem, was das Leben einer Mutter zumutet. Die anderen beiden, die Tochter und die beste Freundin, müssen Wege finden diese Lücke zu schließen. Ein wichtiger Titel für jede Mutter und zur gegenwärtigen Feminismusdiskussion.

   

Empfohlen von Isabelle Koch-Hegener

Han Kang: Die Vegetarierin 

Es klingt wie eine Bagatelle: eine junge Frau weigert sich, Fleisch zu essen. Doch dies ist nur der Ausgangspunkt, das erste Zeichen einer sich radikalisierenden Verzweiflung, ihre Eigenmächtigkeit zurückzuerlangen.
Kang entfaltet einen meisterhaft komponierten, psychologisch fein gewebten Beziehungsteppich über zwei Schwestern und ihre Männer, dessen Kettfäden aus der traumatischen, auf weiblicher und kindlicher Entrechtung begründete Familiengeschichte gesponnen sind. Als die jüngere Schwester anhand ihrer Träume zu ahnen beginnt, wie tief die erfahrene Zerstörungswut in ihr selbst verankert ist, flüchtet sie sich in naturhafte Verschmelzungsphantasien, doch leider kann auch dies den unheimlichen Sog in den Abgrund nicht aufhalten. Dieser vielschichtige, in der bestechenden Kombination von stilistischer Einfachheit, Präzision und Leerstellen gefasste Roman ist beeindruckend und zurecht preisgekrönt. Er ist ein schriftstellerisches Lehrstück über die unaufhaltsame Macht des Unbewussten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von der Bibliothek Kleinmachnow

Andre Kubiczek: Skizze eines Sommers + Straße der Jugend + Der perfekte Kuss

Noch einmal 16 sein, mit allem was dazu gehört. Andre Kubiczek lässt uns dieses Gefühl wieder spüren in Potsdam Mitte der 80er-Jahre. Ebenso "lässig wie existentiell" erzählt er aus der Sicht des jungen René von den speziellen Momenten der Jugend zwischen Glück & Schmerz, Erfüllung & Melancholie und dem vollkommenen Moment.
Alle, die "damals" jung waren, werden ein exzellentes Zeitdokument mit viel Herz und Verstand wiederfinden.

„Skizze eines Sommers“
1985, Potsdam, große Ferien. Doch der sechzehnjährige René bleibt dieses Jahr zu Hause. Die Mutter ist tot, der Vater in der Schweiz; er lässt René tausend Mark da, die er brüderlich mit seinen Freunden Dirk, Michael und Mario teilt. Dies ist, und das spüren sie alle vier, ein Sommer, wie es ihn nie wieder geben wird für sie. Die Jungs streifen durch die heiße, urlaubsleere Stadt und sitzen in Cafés, aber vor allem geht es darum, das richtige Mädchen zu finden.

In „Straße der Jugend“ treffen wir René wieder, der im Spätsommer '85 auf ein Internat in Halle/Saale geschickt wird, um dort sein Abitur abzulegen. Dieses Internat bietet nur wenige Plätze für ein paar Auserwählte, an deren Schulzeit sich ein Studium in Moskau anschließen wird. Fremde Stadt hin, Bruderstaat her, René jedenfalls bleibt ungerührt beziehungsweise begeistert sich für andere Dinge wesentlich mehr. Denn Internat bedeutet: die Abwesenheit der Eltern. Die Allgegenwart von Freunden. Die Nähe von Mädchen. Sehr viele Verbote. Verbotenes macht vielfach Spaß.

„Der perfekte Kuss“ 
Kubiczek lässt seinen Lieblingshelden René weiter erwachsen werden. Unterwegs ist er wieder zwischen Halle an der Saale und Potsdams Wohngebiet Am Stern. 1986, die Sommerferien sind zu ende, noch zwei Semester an der Arbeiter- und Bauernfakultät, dann soll er zum Ökonomiestudium in die Sowjetunion. Auf all das hat René keine richtige Lust. Doch zum Glück zieht auch Rebecca, die Freundin aus Potsdamer Tagen, in die Stadt und sie werden ein Paar.


 


 

   

 

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von Isabelle Koch-Hegener

Diane Cook: Die neue Wildnis 

Amerika in der nahen Zukunft: Zusammengepfercht in riesigen Megacitys leiden die Menschen unter den Folgen der Überbevölkerung und des Klimawandels wie Smog, Dürreperioden und extreme Hitze. Aus Sorge um das Leben ihrer fünfjährigen Tochter Agnes nimmt die junge Mutter Bea an einem nie dagewesenen Regierungsexperiment teil: Gemeinsam mit zwanzig anderen Pionieren möchte sie in einem der staatlich geschützten Nationalparks, zu denen Menschen eigentlich keinen Zugang haben, im Einklang mit der Natur leben. Doch der Alltag in dieser neuen Wildnis wartet mit ganz eigenen Herausforderungen auf, und schon bald stoßen die Pioniere an ihre Grenzen …

"Die neue Wildnis" ist ein dystopischer Roman in bester Tradition von "Der Report der Magd", "Brave New World" oder "1984". Vor dem Hintergrund des heutigen Klimawandels entfaltet die Autorin ein spannendes Gedankenexperiment, das um zwei Kernfragen kreist.
Stellt die Rückkehr zu einer Art primitiven Gesellschaftsform - einem "natürlichen" Nomadenleben ohne äußere zivilisatorische Einflüsse - einen Ausweg dar? Und wie sicher können wir uns unserer moralischen Leitvorstellungen wie aufopfernde Mutterliebe, Menschlichkeit, Gleichheit, Ehrlichkeit und Vertrauen sein?
Gleichzeitig erfahren wir, dass die zusammen gewürfelte Gruppe von einer verborgenen, autoritären Staatsmacht getrieben, kontrolliert und überwacht wird und angesichts der ständigen Bedrohungen langsam, aber sicher ihre Überzeugungen verliert.


 


 

Empfohlen von Gerlinde Neuenfeldt (Bibliotheksmitarbeiterin)

Jan Weiler: Der Markisenmann

Was wissen wir schon über unsere Eltern? Meistens viel weniger, als wir denken. Und manchmal gar nichts. Die fünfzehnjährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihm abgeschoben wird. Der fremde Mann erweist sich auf Anhieb nicht nur als ziemlich seltsam, sondern auch als der erfolgloseste Vertreter der Welt. Aber als sie ihm hilft, seine fürchterlichen Markisen im knallharten Haustürgeschäft zu verkaufen, verändert sich das Leben von Vater und Tochter für immer.

Das herrliche 70er-Jahre-Retro-Cover hat mich gleich zum Lesen verleitet und durch den angenehmen Schreibstil, war ich sofort mittendrin. Ein Streifzug durchs sommerliche Ruhrgebiet mit sympathischen Charakteren, Tiefgang und einem unerwarteten Schluss. Einfach ein Lesevergnügen mit besonderem Charme.


 


 

Empfohlen von Samuel Schlicht, Bibliotheksmitarbeiter

Zafón, Carlos Ruiz: Der Friedhof der vergessenen Bücher

Die sieben Kurzgeschichten von Carlos Ruiz Zafón werden in diesem Hörbuch wundervoll von Uve Teschner zum Leben erweckt – sonderbare Charaktere treffen auf geheimnisvolle Antagonisten, die Schauplätze werden detailliert beschrieben und die Handlung setzt fantastische Höhepunkte, sodass man nach jeder Geschichte erst einmal Luft holen muss, um sich auf die nächste einzulassen. Zafóns Meisterstück besteht im Geschichten-in-der-Geschichte-Erzählen, bis man sich irgendwann zurücklehnt, die Augen schließt und einfach gespannt zuhört.

Ein wunderbares Hörbuch, das mich lange Zeit beschäftigt hat. Die Geschichten entwickeln auch – oder gerade – in der Kurzform eine schier unendliche Tiefe, vorgetragen in einer Intensität, die mich zugegeben ganz verzaubert hat. Und auch wer kein Fan von Hörbüchern ist, wird seine Vorbehalte, so wie ich, spätestens im Friedhof der vergessenen Bücher begraben.

   

Empfohlen von Birgit Wunderlich, Bibliotheksmitarbeiterin

Simon Beckett: Die Verlorenen

Im Mittelpunkt steht der Polizist Jonah Colley, der in seinem 1. Fall gleich in ein echtes Schlamassel schlittert. Der Anruf eines ehemaligen Kollegen lockt ihn in ein Londoner Industriegebiet. Dort findet er in einem verlassenen Lagerhaus die Leiche seines besten Freundes, daneben drei weitere Tote. Fest in Plastikplane eingewickelt, sehen sie aus wie Kokons. Eines der Opfer ist sogar noch am Leben. Und für Jonah beginnt ein Albtraum…

Das Buch hat mir gefallen, weil bis zum Schluss unklar ist, ob der Sohn von Jonah noch am Leben ist. Der Mörder der Leichen wird zwar gefunden, doch das Ende bleibt offen.

 

 

 

 

   

Empfohlen von Birgit Rubach

Slimani, Leila: Das Land der Anderen

Die Elsässerin Mathilde heiratet nach dem 2. Weltkrieg den Marokkaner Amine, der in der französischen Armee gedient hat. Sie leben am Fuß des Atlas-Gebirges, bekommen zwei Kinder, doch für ihre Verbindung haben weder die Araber noch die Franzosen Verständnis. Der aus verschiedenen Perspektiven erzählte Roman ist der Auftakt zu einer Trilogie über die Geschichte Marokkos. Der 1. Band spielt in den 50er Jahren und endet 1955.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass menschliche und wahrhaftige Träume an der Wirklichkeit scheitern. Die Menschen daran jedoch nicht zerbrechen, sondern gestärkt aus ihnen hervorgehen.

 

   

Empfohlen von D. Kertzscher, Leiter der Bibliothek Kleinmachnow

Serie: Chernobyl

„Am 26. April 1986 explodierte um 1:23 Uhr morgens der Reaktor Nr. 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl, wodurch radioaktives Material in die Luft geschossen und der Himmel über Prypjat in der Ukraine in einem schaurigen blauen Schimmer erleuchtet wurde.

Wir werden niemals wissen, wie viele Menschen tatsächlich wegen Tschernobyl ihr Leben verloren haben. Die meisten Schätzungen gehen von 4.000 bis 93.000 Toten aus. Manche Organisationen glauben, die tatsächliche Anzahl läge eher in den Hunderttausenden. Die offiziell ausgegebene Zahl, die seit 1987 nicht mehr geändert wurde, liegt bei ... 31.

Ich empfehle diese kurze Mini-Serie jedem, nicht nur in Hinblick auf den 10. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe, am 11. März 2021. Diese 5 Folgen regen sofort dazu an, zu recherchieren, Fakten zu prüfen und sich mit der Katastrophe von damals zu beschäftigen. Casting und Regie sind einfach grandios.“

   

Empfohlen von Sandra Düllmann, Bibliotheksmitarbeiterin

Laetitia Colombani: Der Zopf

Drei Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein: In Indien setzt Smita alles daran, damit ihre Tochter die Schule besuchen darf. In Sizilien entdeckt Giulia, dass der Familienbetrieb, die letzte Perückenfabrik Palermos, ruiniert ist. Und in Montreal soll die erfolgreiche Anwältin Sarah Partnerin in der Kanzlei werden, da erfährt sie von ihrer Erkrankung. Ein ergreifendes Buch, über den Mut über sich selbst hinaus zu wachsen, den eigenen Lebensweg zu überdenken und für die wirklich wichtigen Dinge zu kämpfen. L. Colombani flechtet gekonnt aus den drei außergewöhnlichen Geschichten einen prachtvollen Zopf.

 

 

 

   

Empfohlen von Samuel Schlicht, Bibliotheksmitarbeiter

Serientipp: Big Little Lies

"Auf den ersten Blick scheint alles perfekt im kalifornischen Monterey. Jane, Madeline, Celeste, Renata und Bonnie haben Geld, Familie und Freunde. Doch hinter den Fassaden beginnen die Ereignisse ein Eigenleben zu entwickeln, Wahrheiten werden verdreht und die fünf Frauen müssen um alles kämpfen, was Ihnen wichtig ist. Bis ein Zwischenfall alles infrage stellt, wofür sie so hart gearbeitet haben …

David R. Kelley versteht sein Handwerk: Mit viel Feingefühl werden Alltagssituationen inszeniert, die Dialoge wirken echt und die Charaktere unheimlich facettenreich. Die Welt in die uns die Serie entführt, wirkt nie gekünstelt, sondern echt und will einen nicht mehr loslassen. Die perfekte Serie für ein regnerisches Herbstwochenende!"

 

 

 

   

 

Empfohlen von Cornelia Neumann,

Copenhagen


Nachdem der 28jährige Amerikaner William länger durch Europa gereist ist, kommt er nach Kopenhagen, Geburtsort seines verstorbenen Vaters. Als er sich mit der klugen, ortskundigen und abenteuerlustigen Effy anfreundet, hilft sie ihm bei der Suche nach seinem Großvater und ist auch an seiner Seite, als er dunkle Familiengeheimnisse entdeckt. Durch ihre Ausflüge in Kopenhagens Tag- und Nachtleben kommen sie sich näher, dann aber stellt William fest, dass sie erst 14 ist! An der gegenseitigen Zuneigung ändert das nichts, aber ihr Umfeld und auch William selbst sind irritiert. Zu beobachten, wie der mürrische William immer verblüffter und faszinierter von Effy ist und beginnt, sich ihr verpflichtet zu fühlen, während Effy ihn selbstbewusst durch Kopenhagen führt, macht Spaß. Gleichzeitig ist dem Zuschauer wegen der möglicherweise im Raum stehenden Liebesbeziehung unbehaglich. Ohne das Ende zu verraten: ein atmosphärischer, gut beoachteter, kulturübergreifender, herzerwärmender Film, getragen von tollen Schauspielern, einer schönen Stadt und guter Musik."

 

   

 

 

Empfohlen von Kathrin Koch

Italo Calvino: Herr Palomar

Calvino begeistert durch seine poetische, wortreiche Sprache. Fundiert, logisch und geistreich beschriebt er das Handeln oder passive Betrachten und Denken seiner Protagonisten. Dabei hat er einen zutiefst menschlichen und liebevollen Blick. Mit Herrn Palomar beschreibt er einen Zeitgenossen, der allen Dingen auf den Grund gehen möchte und doch in seiner Verkopftheit oft stecken bleibt.

In seinen anderen Romanen begeistert mich Calvino auch. Sie sind märchenhaft, fantastisch, spielen in längst vergangenen Zeiten und zeigen doch bestechend genau und mit tiefer Ironie menschliche Schwächen, Stärken und Abgründe.

 

 

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von Rosalie Demers ,Bibliotheksmitarbeiterin

Fire Emblem: Three Houses (Nintendo Switch Spiel ab 12 J.)

Ort der Handlung ist Fódlan, einem Reich, in dem die Kirche von Seiros die Herrschaft über Land und Leute ausübt. Die SpielerInnen schlüpfen in die Rolle des Helden, der sich nicht nur auf dem Schlachtfeld bewähren, sondern auch Beziehungen pflegen und Informationen sammeln muss.

Die Aktionen des Spielers haben echten Einfluss auf die Geschichte und durch die vielen Variationen und Gestaltungsmöglichkeiten hat jeder Spieler eine schöne individuelle Erfahrung. Die abwechslungsreichen Interaktionen mit den Charakteren haben eine gewisse Tiefe, wodurch man schnell seine Lieblinge entwickelt

 

 

 

Empfohlen von Gerlinde Neuenfeldt, Bibliotheksmitarbeiterin

Cay Rademacher: Ein letzter Sommer in Méjean

 

Dreißig Jahre ist es her, dass sechs junge Leute nach ihrem Abitur im Fischerort Méjean nahe Marseille einen ungezwungenen Urlaub verbringen wollten, jedoch endete dieser mit der Ermordung eines der Freunde. Im Sommer 2014 erhalten die fünf Ex-Freunde Drohbriefe mit der Aufforderung, wieder nach Méjean zu reisen. Dort soll endlich der Mörder entlarvt werden.

Gerlinde Neuenfeldt hat dieser im klassischen Stil geschriebene Krimi besonders gut gefallen. Es wird eine großartige Kulisse beschrieben, die dieses Buch zu einem echten Sommerkrimi macht. Der Plot der Geschichte häutet sich wie eine Zwiebel und macht es spannend bis zum Ende.

 

 

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von Daniel Kertzscher, Leiter der Bibliothek Kleinmachnow

 

Wolfgang Herrndorf: Stimmen

 

Dass Unfertiges, Unvollendetes, gänzlich Unveröffentlichtes aus seinem Nachlass publiziert wird, wollte Wolfgang Herrndorf nicht. In seinem Testament verfügte er, solche Arbeiten seien zu vernichten. Daran haben die Erben sich gehalten. Es gibt aber eine Anzahl von Texten, die schon zu Herrndorfs Lebzeiten einen Weg in die Öffentlichkeit gefunden hatten, sei es abgedruckt an entlegenem Ort, sei es durch Lesungen, vor allem aber digital. Der vorliegende Band präsentiert eine Auswahl, Texte, die mal an "In Plüschgewittern" erinnern, mal an "Tschick", mal an die magischen Erinnerungsfragmente aus "Arbeit und Struktur".

Daniel Kertzscher: „Einfach schön, noch einmal etwas von Wolfgang Herrndorf zu lesen und sei es auch nur eine kleine Sammlung von bisher unveröffentlichten Texten. Wolfgang Herrndorf konnte schreiben, dass merkt man bei jedem seiner Sätze, von denen es leider viel zu wenige gibt.“ 

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von Christin Scheppan

 

Dicker, Joël: Die Geschichte der Baltimores

 

Erfolgsschriftsteller Marcus Goldman taucht in seine eigene Familiengeschichte. In seiner Jugend gehen ihm seine beiden Cousins, seine Tante und sein Onkel aus Baltimore über alles. Sie stehen auf der Sonnenseite des Lebens, sind wohlhabend und erfolgreich. Seine Cousins und er sind ein eingeschworenes Trio. Bis sie ein Mädchen kennenlernen, in das sich Marcus Hals über Kopf verliebt. Die Harmonie bekommt Risse, hinter der perfekten Fassade sieht es anders aus als gedacht.

 

Christin Scheppan: „Diese Familiengeschichte bleibt bis zur letzten Seite spannend. Die Charaktere sind beeindruckend gezeichnet. Joël Dicker gewährt zudem einen Einblick in das amerikanische System und zeigt, wohin Größenwahn und Machtstreben führen kann.“

 

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von Heribert Keppler

 

Ayelet Gundar-Goshen: Die Lügnerin

 

Die 17-jährige, unscheinbare Nuphar jobbt in einer Eisdiele. Ihr Leben soll sich grundlegend verändern, als eines Tages ein schlecht gelaunter Mann,  vor der Theke steht: Er beschimpft und demütigt sie mit Worten. Sie erträgt diese verbale Grausamkeit nicht, schreit. Fremde kommen zu Hilfe und plötzlich ist eine Lüge in der Welt - der Mann wird zum Gewalttäter erklärt. Nuphar erhält plötzlich Aufmerksamkeit, von der verständnisvollen Kommissarin, die in dem Fall ermittelt, von ihren Klassenkameradinnen, die sie bis dahin ignoriert hatten, von den Medien. Sie streift ihre Unauffälligkeit ab, blüht auf, verliebt sich in einen Jungen…

Heribert Keppler hat dieser psychologische Roman um das Lügen sehr beeindruckt. Durch die Lüge wandelt sich Nuphars Leben, doch am Ende steht die Wahrheit.

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von Philipp Gerth

 

7Wonders - Gesellschaftsspiel

 

7Wonders ist ein Brettspiel, bei welchem man als eine der 7 großen Städte der Antike versucht die Vorherrschaft zu erlangen – auf militärischen und kommerziellen Wegen oder aber indem man ein Weltwunder errichtet.

Es ist ein mittelschweres kartenbasiertes Strategiespiel, bei welchem hauptsächlich die eigene Strategie, weniger das Glück, zum Sieg führt. Eine Besonderheit ist, dass das Spiel von bis zu 7 Spielern gleichzeitig gespielt werden kann, wobei die Interaktion untereinander nicht zu kurz kommt. Es ist für Spieler ab 10 Jahren geeignet. Die Spieldauer beträgt ca. 30 Minuten.

7Wonders war Kennerspiel des Jahres 2011 und belegte den 1. Platz im Deutschen Spielepreis 2011.

Die Bibliothek Kleinmachnow bietet seit kurzem Gesellschaftsspiele für alle Altersklassen zum Verleih an.

 

 

Empfohlen von Justyna Wojtassek

 

Astrid Rosenfeld: Kinder des Zufalls

 

Es geht um Beziehungen unterschiedlicher Menschen zueinander – verschiedene Lebenswege werden in „Kinder des Zufalls“ gekonnt miteinander verwoben. Liebesbeziehungen stehen im Vordergrund, aber auch Kriegserlebnisse, Flucht und Auswanderung, Erfolg und Scheitern verbindet die Figuren. Da ist Collin, der eine panische Angst vor geschlossenen Türen hat. Collin liebt Charlotte, die ihn schwanger verlässt. Der Schauspieler Maxwell lernt Elisabeth, eine ehemalige Tänzerin kennen. Elisabeths Mutter hat während des Krieges Grausames erlebt und findet ein spätes Glück.

„Mich zogen die Schicksale der Protagonisten so in den Bann, dass ich das Buch in einem Atemzug durchgelesen habe. Ich schätze die Romane von Astrid Rosenfeld sehr. Diese Erzählung ist besonders gelungen.“ sagt Justyna Wojtassek .

 

 

 

Empfohlen von Ronald Löffler

 

Haruki Murakami: Die Ermordung des Commendatore

 

Ein von Trennungsschmerz gebeutelter Porträtmaler trudelt ziellos durch Japan und sein Leben, bis er von einem reichen Mann einen lukrativen Auftrag erhält. In einem abgelegenen Haus beginnt er mit seiner Arbeit, doch er kann nicht wie gewohnt das Wesen des Auftraggebers in das Porträt einfließen lassen. Als er auf dem Dachboden des Hauses ein Gemälde mit dem Titel "Die Ermordung des Commendatore" entdeckt, beginnt eine Reihe merkwürdiger Ereignisse.

 

Ronald Löffler findet es geradezu pyramidal, wie Haruki Murakami ein literarisches Kopfkino entstehen lässt, welches zwischen dem Boden der Realität und dem Abgrund der Surrealität hin- und herwechselt.

Er empfiehlt allen, das Portal zu Murakamis Welt zu öffnen: „Lassen Sie sich darauf ein. Aber vergessen Sie nicht, vorher an der Garderobe den rationalen und objektiven Blick auf die Dinge abzugeben.“

 

 

 

 

Empfohlen von Christiane Grahlow

 

Christoph Hein: Verwirrnis

 

Verwirrnis durchleben Friedeward und Wolfgang, zwei junge Männer, die ihre Liebe zueinander entdecken. Diese hat im katholischen Eichsfeld der fünfziger Jahre keine Chance. Sie wird als Sünde erklärt.

Ihre Leipziger Studienzeit erleben beide dann als Befreiung. An der Universität genießen sie das lebendige geistige Leben, vertiefen sich in Literatur und Musik, bis Wolfgang in den Westen geht. Friedeward bleibt in der DDR. Wird ihre Liebe Bestand haben? Christoph Hein beschreibt ihr Schicksal über vier Jahrzehnte hinweg, das nicht zu trennen ist vom Verlauf der deutsch-deutschen Geschichte.

 

Christiane Grahlow hat diese Geschichte sehr berührt, insbesondere die Beschreibung der Zeit der politischen Wende in Leipzig und Friedewads Schicksal als Professor an der dortigen Universität. Christoph Hein greift das Thema Homosexualität auf, immer noch brisant und hoch aktuell. Eine große Erzählung.

 

 

 

Empfohlen von Nathalie Munn

Esther Gonstalla: Das Ozean Buch: Über die Bedrohung der Meere

Nathalie Munn empfiehlt: „Das Ozean Buch ist ein Sachbuch mit vielen Grafiken, die auf sehr anschauliche Weise Bedrohungen und Probleme der Meere zeigen. Themen wie Überfischung, Beifang, die Haiflossenproblematik und die Delfinjagd werden behandelt sowie die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll und Müllstrudel zum Beispiel oder die Folgen des Klimawandels mit Erwärmung und Übersäuerung der Meere auch. Es werden mögliche Lösungsansätze gezeigt wie aquaponics und der Ausbau von Meeresschutzgebiete. Themen wie die Jagd auf Wale oder der Sandabbau werden leider nicht erwähnt. Ich finde das Buch sehr interessant, verständlich dargestellt und unter anderem habe ich gelernt, dass Aquakultur keine dauerhafte Lösung für die Überfischung ist."

 

 

 

 

Empfohlen von Elke Al Nader

 

Daniel Speck: Bella Germania

 

Mit dem Roman Bella Germania präsentiert Daniel Speck eine deutsch-italienische Familiensaga – eine Zeitreise über drei Generationen hinweg. Julia, eine aufstrebende Modedesignerin, wächst in dem Glauben auf, ihr Vater sei tot. Bei einer Modepräsentation erhält sie unerwartet Besuch von ihrem unbekannten Großvater, der sich vor seinem Tod mit seinem Sohn aussöhnen will und Julia bittet, einen Brief an ihren noch lebenden Vater zu übergeben. Julia begibt sich daraufhin auf Spurensuche. Sie begegnet nicht nur ihrem Vater, sondern findet sich auch selbst und kann daraufhin ihrem Leben eine Wendung zu geben.

 

Elke Al Nader empfiehlt diesen Roman, der durch dramatische Wendungen bis zum Schluss spannend bleibt und in dem große Gefühle nicht zu kurz kommen.

 

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von Dr. Thomas Schirmann

 

Adam Haslett: Stellt euch vor, ich bin weg

 

Es sieht aus wie ein Spiel. Vater John fährt mit seinen Kindern Alec und Celia immer in den Sommerferien raus aufs Meer, stellt den Motor des Bootes ab und sagt: „Stellt euch vor, ich bin fort. Stellt euch vor, ihr beide seid ganz allein. Was macht ihr?“ Die Kinder kennen dies und mühen sich jedes Jahr erneut, das Boot an Land zurück zu rudern. Das bringt sie an ihre Grenzen. Der Vater reagiert in keiner Weise und lässt sie allein. Was die Kinder nicht wissen, er bereitet seine reale Abwesenheit, seinen Tod vor. Die Depressionen Johns stehen im Mittelpunkt dieses Familienromans, der die Geschichte über zwei Generationen hinweg verfolgt. Im Wechsel berichten fünf Familienmitglieder aus der Ich-Perspektive ihr Erleben der jeweiligen Situationen und auch die Wahrnehmung der anderen Menschen in der Familie.

 

„Besonders beeindruckend finde ich dargestellt, wie Familie hilft und stärkt. Gleichzeitig wird aber auch aufgezeigt, wo die Grenzen von Familie liegen.“ sagt Thomas Schirmann. Ein berührendes Buch, das sich mit dem schwerwiegenden Thema Depression auseinandersetzt.

 

 

 

Empfohlen von Jennifer Krutzke

 

Riggs, Ransom: Die Stadt der besonderen Kinder (2.Band)

Jakob und den besonderen Kindern ist die Flucht von der Insel Cairnholm gelungen, sie suchen im zerbombten London der 1940er-Jahre den Beistand Miss Peregrines. Doch diese kann sich ohne die Hilfe einer Magierin nicht mehr aus ihrer Falkengestalt zurückverwandeln. Also machen die Kinder sich auf die Suche nach einer weiteren Magierin.

 

Bei dem zweiten Teil handelt es sich wieder um eine sehr kreative, düstere und fantasievolle Geschichte, findet Jennifer Krutzke. Die Leser erwartet ein spannendes, leicht verrücktes und unvorhersehbares Abenteuer. Eine klare Empfehlung für alle Bände.

 

 

 

 

 

Empfohlen von Sylvie Matthias

 

Tomorrow: Die Welt ist voller Lösungen

Mittelpunkt des französischen Dokumentarfilms "Tomorrow" sind Beispiele vom „guten Umgang mit der Welt“. Lokale Projekte weltweit werden in Gesprächen mit den Aktivisten beleuchtet. Um zukunftsfähige Lösungen für ausreichende Nahrung, gegen Umweltzerstörung, Klimawandel und Flüchtlingsströme zu finden, bedarf es radikal neu zu denkende Strukturen für Wirtschaft, Landwirtschaft und Demokratie. Die eindrucksvollen Begegnungen machen deutlich, wie immens wichtig die praktische Teilhabe der Menschen vor Ort an den Problemlösungen der Welt ist.

Die Französin Sylvie Matthias sagt: „Regardez ce film!“, weil es in „Tomorrow“ grundsätzlich um die Kraft positiver Energie geht und darum, was sie bewirken kann. Jeder Zuschauer fühlt sich danach gestärkt, etwas Konkretes zu tun. Den Film und auch das dazugehörige Buch sind in der Bibliothek ausleihbar.

 

Empfohlen von Anke Doepgen

 

Chimamanda Ngozi Adichie: Americanah

Chimamanda Ngozi Adichie, gebürtige Nigerianerin, schildert in „Americanah“ ein besonderes Migrantenschicksal. Die junge Nigerianerin Ifemelu wandert in die USA aus und hat die Hoffnung auf ein besseres Leben und eine Ausbildung. Sie muss aber schnell feststellen, dass es schwer ist, als Afrikanerin in Amerika Fuß zu fassen. Erst als sie aus Geldnot an der Schwelle zur Prostitution steht, wendet sich ihr Schicksal. Aus Scham bricht sie den Kontakt zu ihrem in Afrika gebliebenen Freund ab. Nach und nach gelingt es ihr, sich in Amerika ein Leben aufzubauen. Nach 13 Jahren beschließt sie wieder nach Nigeria zurückzukehren...

Anke Doepgen, die selbst ein Jahr in Nigeria arbeitete, empfiehlt diesen Roman, da er den Kontrast zwischen dem traditionellen Leben in Nigeria und der von Wohlstand gezeichneten Existenz in den USA auf beeindruckende Weise schildert. Die Personen sind liebevoll gezeichnet. Chimamanda Ngozi Adichies Schreibstil ist frisch und intelligent. Dieser spannende Roman hinterlässt beim Lesenden Spuren.

 

 

Empfohlen von Silke Migric, Praktikantin der Bibliothek

 

Kai Meyer: Die Spur der Bücher

Mercy Amberdale hat ein großes bibliomantisches Talent. Trotzdem kann sie ihren Freund Grover nicht retten als die beiden, auf der Suche nach einem wertvollen Manuskript, angegriffen werden. Zwar will sie danach nie wieder etwas mit Bibliomantik und ihrem Seelenbuch zu tun haben, aber sie gerät in die gefährlichen Machenschaften der Adamitischen Akademie. Ein Buchhändler wird ermordet, eine Freundin verschwindet. Mercy erkennt, dass die Fälle zusammenhängen. Nur mit ihren bibliomantischen Fähigkeiten kann sie ihre Gegner besiegen.

„Sehr spannend" – findet Silke Migric. "Die fantastischen Gestalten, geheimnisvollen Familiengeschichten und detaillierten Beschreibungen ziehen einen sofort in ihren Bann."

Die Spur der Bücher“ ist die Vorgeschichte zu "Die Seiten der Welt". Sie kann unabhängig von der Trilogie gelesen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von André Mücke

Stefan Üblacker: Das Buch Ä

Wie wird man DIE BESTE BAND DER WELT?

Eine gute Frage! Die Antwort könnte das von André Mücke empfohlene Buch liefern. Auf über 700 Seiten erzählt Stefan Üblacker nicht nur die Geschichte der von Bela B, Farin Urlaub und Rodrigo González gegründeten Band Die ÄRZTE, sondern beleuchtet zugleich auch den Zeitgeist und den historischen Kontext ihres Schaffens. Viele Zeitzeugen kommentieren das Geschehen und mehr als 500 Fotos untermalen den Text. Das Buch Ä ist ein Muss für alle Freunde, Sympathisanten und Skeptiker – und die, die es noch werden wollen. (Verlag)

 

André Mücke fand viel Interessantes und natürlich auch „Das Beste Von Früher BIS Jetze“ über DIE BESTE BAND DER WELT

 

 

 

                   

Empfohlen von Kathrin Koch

 

Breaking Bad

 

Breaking Bad bedeutet „vom rechten Weg abkommen“ und das passiert in dem Fall einem biederer Chemielehrer, dessen Leben aus der Bahn läuft, als bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert wird. Nur mit einer viel zu teuren Therapie bestünde Aussicht auf Heilung. Womit also lässt sich schnell und sehr viel Geld verdienen? Mit Drogen. Ein genialer Chemielehrer besitzt das erforderliche Know-how und der Plan geht auf. Doch dann kommen die Drogenmafia und sein Schwager, der Drogenfahnder ist, mit ins Spiel… Dramatik und schwarzer Humor sind vorprogrammiert.


Eine herausragende Serie mit ausgezeichneter schauspielerischer Leistung und einer tollen Filmmusik, findet Kathrin Koch. Die Charaktere nehmen über die sechs Staffeln interessante Entwicklungen.

 

 

Empfohlen von Volkmar Rothe

 

Dorothy Baker: Zwei Schwestern

 

Als Cassandra sich zur Hochzeit ihrer Zwillingsschwester Judith aufmacht, hat sie vor allem eines im Sinn: die Hochzeit zu verhindern. Was will ihre hochmusikalische Schwester mit irgendeinem durchschnittlichen, jungen Arzt? Wird Cassandra auf der Suche nach sich selbst in ihrer symbiotischen Beziehung zu Judith gefangen bleiben? Wird Judith die Reise ins Unbekannte antreten und sich aus der beklemmenden schwesterlichen Zweisamkeit befreien können? Beiden steht eine extrem bedrohliche Herausforderung bevor, die fast in einer Katastrophe endet.

 

Volkmar Rothe empfiehlt dieses Buch, weil es eine schöne Wiederentdeckung aus den 60er Jahren ist. Die Geschichte wird aus Sicht beider Schwestern geschildert und zeigt die tiefe seelische Verbundenheit der Zwillinge. Der elegante Schreibstil und die unterschiedlichen Sichtweisen der Zwillinge machen dieses Buch mehr als lesenswert.

 

 

 

 

 

                  

 

 

Empfohlen von Justyna Wojtassek

 

Herbert Renz-Polster; Schlaf gut, Baby!

 

Das kindliche Schlafverhalten ist anders als das der Erwachsenen – das stellen junge Eltern oft schmerzlich fest. Falsche Vorstellung vom Babyschlaf und Ängste der Eltern erschweren die Situation. In diesem Ratgeber wird in 8 Kapiteln geschildert, welche Umstände den Schlaf von Kindern beeinflussen. Dr. Renz-Polster gibt kompetent Auskunft, was Eltern tun können, um das Ein- und Durchschlafen ihres Kindes zu erleichtern. Dabei wird berücksichtigt, dass es den einen richtigen Weg nicht gibt, weil jedes Kind ein eigenes Schlafverhalten hat.

 

Justyna Wojtassek ist selbst junge Mutter und empfiehlt diesen gut lesbaren Elternratgeber, weil er mit überholten Schlafmythen („schreien lassen“) abrechnet. Sie empfand das Buch als sehr hilfreich und geht nun unbeschwert mit dem Thema um.

 

 

 

 

 

 

                   

 

Empfohlen von Anke Fichtmüller

 

Juli Zeh: Unterleuten

 

Wer hätte gedacht, dass ein Gesellschaftsroman, angesiedelt in der ostdeutschen Provinz, so spannend sein kann? Auf den ersten Blick ist das kleine, brandenburgische Dorf Unterleuten eine Idylle: unberührte Natur, kleine, gemütliche Häuser, sympathische Bewohner. Doch als ein Windpark errichtet werden soll, treten Differenzen zutage. Jeder der Bewohner, egal ob alteingesessen oder zugezogen, hat eigene Interessen und seine Version der Wahrheit. Alte und neue Konflikte lassen die Handlung zusehends eskalieren. Juli Zeh entwirft gekonnt ein vielschichtiges Gesellschaftsbild unserer Zeit.  

 

Für Anke Fichtmüller ist dieser Roman das Buch des Jahres. Schon auf den ersten Seiten entfaltet die Geschichte einen unwiderstehlichen Sog - die Personen und Handlungsstränge fesseln. Mit feinem Humor zeichnet die Autorin weit verbreitete menschliche Eigenheiten, die dem Lesenden die Möglichkeit geben, sich selbst wiederzufinden. Die regionale Nähe ist für Brandenburger ein besonderer Bonus. All das und die sprachliche Brillanz machen die 635 Seiten zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Das ideale Ferienbuch!

 

 

 

                     

 

Empfohlen von Birgit Wunderlich

 

Clara Weiss: Milchsblut

 

Handlungsort des Krimis ist ein abgeschiedenes Dorf in den Alpen. Seit Generationen ist das Haus neben der Kapelle die Heimat von Elviras Familie. Das ruhige Leben Elviras wird jäh zerstört, als sie eines Tages einen schrecklichen Fund auf den Nachbarhof macht – ein Toter, grausam hingerichtet. Doch dies ist erst der Anfang einer entsetzlichen Mordserie… Zunächst liest sich „Milchsblut“ wie ein einfacher Regionalkrimi, doch mit der Zeit wird die Stimmung düster und beklemmend. Die Morde, deren äußere Umstände und das merkwürde Verhalten der Einwohner lassen die Spannung langsam, aber stetig ansteigen. Das Ende, und damit die Entlarvung des Mörders, ist lange nicht vorhersehbar.

 

Birgit Wunderlich ist Kennerin des Genres und empfiehlt diesen gelungenen Krimi, weil weder zu brutal, noch zu banal ist und bis zum Schluss spannend bleibt. Besonders für Nele-Neuhaus-Fans ist Clara Weiss eine sehr gute Alternative.

 

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von Heidrun Lange

Heidrun Lange: UCKERMARK  DIE 99 BESONDEREN SEITEN DER REGION

"Die Uckermark fühlt sich an wie ein langer Blick auf eine Streuobstwiese“, schreibt die Autorin Heidrun Lange. Sie beobachtete Singschwäne und suchte den Eisvogel, besuchte Orte wie Templin, Lychen, Prenzlau, Boitzenburg und Schwedt. Schwelgte in Konzerten der Natur, machte herrschaftliche Schlosshotels am See ausfindig. Die Hochzeit der Hirsche im Biosphärenreservat Schorfheide erklärte sie zur Nr. 1, die Uckermark im Abendlicht zur 99. Dazwischen liegen unberührte Natur, tolle Wanderziele, Wildpflanzenexkursionen, die alten Dampfrösser in Gramzow und schwimmende Häuser.

Heidrun Lange empfiehlt diesen Reiseführer, da er mit vielen Tipps und stimmungsvollen Bildern Lust auf diese Streuobstwiese Uckermark macht. Eine interessante Vorablektüre für all jene, die einen Aufenthalt in der Region planen.

 

 

 

Empfohlen von Jennifer Guillarmain

 

24 h Jerusalem

Jerusalem fasziniert und beängstigt wie keine andere Stadt der Welt. Der Film erzählt einen Tag im Leben dieser einzigartigen Stadt. Das 24-stündige TV-Programm lässt die Zuschauer am Alltag ihrer Bewohner teilhaben und lädt ein, ihnen zu folgen, 24 Stunden lang. Der Film berichtet durch die Augen der Menschen, die in ihr leben und die in ihre Widersprüche verstrickt sind: Juden, Muslime und Christen, Israelis, Palästinenser und Ausländer… 70 Filmteams begleiteten rund 90 Protagonisten mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten bei der Arbeit und in der Freizeit, in enge Wohnungen und großzügige Villen, in Tempel, Moscheen und Kirchen, in israelischen Siedlungen und palästinensischen Flüchtlingscamps. (Text: BR/arte)

 

Jennifer Guillarmain empfiehlt den Film, weil er spannend vom Alltag in Jerusalem berichtet und den Zuschauern die Menschen und die Stadt durch hervorragende Filmaufnahmen nahe bringt. Sie hat die Entstehung des Filmes als Mitarbeiterin der Produktionsfirma zero one 24 begleitet und die politische Brisanz und die Schwierigkeiten der Filmproduktion selbst miterlebt.

 

 

 

 

 

 

Empfohlen von Sandra Düllmann

Milena Michiko Flašer: Ich nannte ihn Krawatte

 

Ist es Zufall oder eine Entscheidung? Auf einer Parkbank begegnen sich zwei Menschen. Der eine alt, der andere jung, zwei aus dem Rahmen Gefallene. Jeder auf seine Weise, beide radikal, verweigern sie sich der Norm. Erst einem fremden Gegenüber erzählen sie nach und nach ihr Leben und setzen zögernd wieder einen Fuß auf die Erde. Milena Michiko Flašars Parkbank befindet sich in Japan und könnte doch ebenso gut anderswo in der westlichen Welt stehen. Dieser Roman stellt der Angst vor allem, was aus der Norm fällt, die Möglichkeit von Nähe entgegen – sowie die archaische Kraft der Verweigerung. Die Autorin interessieren wie in ihren bisherigen Büchern vor allem die allgemein menschlichen, die existenziellen Probleme.

 

Sandra Düllmann empfiehlt dieses Buch, weil es ein wundervolles und leises Buch ist, welches nicht unbedingt auf den ersten Blick auffällt. Das Thema mag schwierig und komplex erscheinen, doch der Autorin ist mit ihrer sehr bilderreichen und poetischen Sprache ein besonderes und außergewöhnliches Buch geglückt. Aus diesem Grund, kann man diesem Buch nur zahlreiche Leser wünschen und den Lesern einige schöne glücklich und nachdenkliche Lesestunden.